Dienstag, 19. Januar 2010

Naturalismus

Naturalismus


Jahreszahl:
18801900/1910



Allgemein:
Naturalismus allgemein bezeichnet eine Stilrichtung, bei der die Wirklichkeit exakt abgebildet wird, ohne jegliche Ausschmückungen oder subjektive Ansichten. Der Naturalismus gilt auch als Radikalisierung des Realismus.


Geschichte:
Charakteristisch
• Die Technisierung und Industrialisierung
• Die Verarmung weiter Schichten
• Die verschärften sozialen Gegensätze
• Die soziale Frage als ein Hauptproblem der Innenpolitik
• Soziale Frage (= langsames Anwachsen von Lebensproblemen, die sich aus der sozialen Lage unterprivilegierter Bevölkerungsschichten ergeben)
• 1871 Deutsche Reichsgründung
• Bestimmend für die innen- und außenpolitische Entwicklung war Reichskanzler Bismark


Autoren:
•Arno Holz (1863 -1929)


•Gerhart Hauptmann (1862-1946)
• Johannes Schlaf (1862 – 1941)
• Émile Zola (1840 – 1902)
• Frank Wedekind (1864 – 1918)

Die deutsche Autoren wurden von Frankreich, Skandinavien und Russland beeinflusst.



Musik:
1. Modest Musorgski
2. Nikolai Rimski-Korsakow
3. Peter Iljitsch Tschaikowsky





Gattungen:
Wie in meist jeder anderen Epoche, sind auch im Naturalismus alle Gattungsarten vertreten- Lyrik, Epik und Dramatik. Zwischen 1880 bis 1885 dominierte neben Theorien und Proklamationen vor allem die Lyrik, von 1885 bis 1890 v.a. Prosatexte und seit den 90er Jahren Dramen und Romane.


Maler:
Beispiel: Bewaldete Flusslandschaft – Benjamin Williams Leader (Ölgemälde)
















Philosophie:
z.B. Evolutionstheorie - Charles Darwin besagt, dass die höher organisierten Lebewesen sich aus einfacher organisierten entwickelt hätten und der Mensch als vorläufig letztes Glied dieser lückenlosen Entwicklung sei.

Sinngedicht
"So einer war auch er!" Arno Holz

Liegt ein Dörflein mitten im Walde,
überdeckt vom Sonnenschein,
und vor dem letzten Haus an der Halde
sitzt ein steinalt Mütterlein.

Sie lässt den Faden gleiten
und Spinnrad Spinnrad sein
und denkt an die alten Zeiten
und nickt und schlummert ein.

Heimlich schleicht sich die Mittagsstille
durch das flimmernde grüne Revier.
Alles schläft; selbst Drossel und Grille
und vorm Pflug der müde Stier.

Doch plötzlich kommt es gezogen
blitzend den Wald entlang,
und vor ihm hergeflogen
Trommel und Pfeifenklang.

Und in das Lied vom alten Blücher
jauchzen die Dörfler: Sie sind da!
Und die Mädels schwenken die Tücher,
und die Jungens rufen: Hurra!

Gott schütze die goldnen Saaten,
dazu die weite Welt;
des Kaisers junge Soldaten
ziehn wieder ins grüne Feld!

Sieh, schon schwenken sie um die Halde,
wo das letzte der Häuschen lacht!
Schon verschwinden die ersten im Walde,
und das Mütterchen ist erwacht.

Versunken in tiefes Sinnen,
wird ihr das Herz so schwer,
und ihre Tränen rinnen:
So einer war auch Er!«



Typische Merkmale für naturalistische Werke:
Keine Rücksicht auf traditionelle Grenzen, Wirklichkeitsausschnitte möglichst in einer Deckungsgleichheit zwischen Abbild und Realität, Umgangssprache, Gleichberechtigung, Herkunft.




Quellen:

http://www.literaturwelt.com/epochen/natural.html#formen
http://www.literatur-hausarbeiten.com/deutsche-literatur/Naturalismus-Geschichte.php
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Soziale_Frage.html
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/102787.html
http://www.takeadive.net/img/kunstler/baltuttisweb/


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